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Bandscheibenvorfall Symptome: Wie erkenne ich einen Bandscheibenvorfall, was hilft und wie beuge ich vor?

Bandscheibenvorfall Symptome: Wie erkenne ich einen Bandscheibenvorfall, was hilft und wie beuge ich vor?

Die Wirbelsäule ist die zentrale Achse unseres Skelettsystems. Sie schützt unser Nervensystem, indem sie unser Rückenmark umschliesst. Zudem stützt sie unseren Körper und lässt uns mit dem Muskelsystem aufrecht gehen. Dafür sorgen 24 freie Wirbel: sieben Halswirbel (HWS), zwölf Brustwirbel (BWS) und fünf Lendenwirbel (LWS). Bei Schritt- und Laufbewegungen hat unser Körper zudem natürliche Stossdämpfer: die Bandscheiben. Sie liegen zwischen den Wirbelkörpern, dienen unserer Beweglichkeit und puffern die Erschütterungen des Körpers und Gehirns. Eine Funktionseinschränkung, der sogenannte Bandscheibenvorfall, kann sehr schmerzhaft sein. Welche Symptome du ernst nehmen und was du rund um den Bandscheibenvorfall wissen solltest, erfährst du hier.

Was ist ein Bandscheibenvorfall – in welche Richtung verschiebt sich der Kern?

Unsere Bandscheiben bestehen aus Bindegewebe und einem gallertartigen Kern. Er sorgt dafür, dass unsere Wirbelsäule beweglich bleibt und dient als Puffer. Bei einer Belastung verschiebt sich der Kern in verschiedene Richtungen: nach vorn und nach hinten. Im Alter verliert unsere Bandscheibe an Elastizität, unser schützender Faserring kann Risse bekommen. Durchbricht dann der gallertartige Kern den Rahmen aus Bindegewebe, kommt es zum Bandscheibenvorfall (Diskushernie). Dabei kann der Gallertkern zu einer Quetschung der Nervenwurzeln führen, was sehr schmerzhaft ist.

Wo und wann tritt der Bandscheibenvorfall in der Regel am häufigsten auf?

Je älter wir werden, umso häufiger leiden wir unter Bandscheibenproblemen. Meist tritt ein Bandscheibenvorfall zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr auf. Mit über 90 Prozent der Bandscheibenvorfälle ist die Lendenwirbelsäule (LWS) am anfälligsten. Das liegt vor allem daran, dass sie die Hauptlast unseres Körpers trägt. Gerade mal zehn Prozent der Bandscheibenvorfälle ereignen sich an der Halswirbelsäule (HWS). Kaum betroffen ist die Brustwirbelsäule (BWS). Selten kommt es zu einem Bandscheibenvorfall nach einem Unfall. Meist ist die Bandscheibe dann bereits vorgeschädigt. So kann eine Quetschung der Nervenbahnen einen schweren Schaden verursachen, gegebenenfalls ein Querschnittsyndrom.

Welche Ursachen und Symptome hat ein Bandscheibenvorfall?

Degenerativ bedingte Veränderungen in unseren Bandscheiben sind die Hauptursache von Bandscheibenvorfällen. Das ist schlichtweg eine Folge unseres Alterungsprozesses. Eine gewichtige Rolle spielt zudem die genetische Prädisposition. Verlässt der gallertartige Kern seinen angestammten Platz und wandert in Richtung Nervenbahnen, kann das sehr schmerzen. Das kommt vor allem bei Reibungen und Druck auf das Rückenmark vor. Die Symptome hängen wiederum davon ab, wo die Diskushernie auftritt. Je nach Schwerpunkt strahlen die Schmerzen in verschiedene Richtungen aus. Bei einem Bandscheibenvorfall im Lendenwirbelbereich verspüren wir Schmerzen im Bein. Im Halswirbelbereich hingegen haben wir Schmerzen im Arm. Dabei können auch neurologische Ausfälle auftreten. Bei einem schweren Bandscheibenvorfall im Lendenwirbelbereich kann zudem das sogenannte Cauda-Equina-Syndrom auftreten. Das Phänomen hat Inkontinenz, Blasen- oder Afterlähmung zur Folge. Die häufigsten Symptome bei einem Bandscheibenvorfall der LWS sind:

  • scharfer, stechender Schmerz im unteren Rücken, ausstrahlend über das Gesäss bis in die Kniegelenke
  • verhärtete Muskulatur
  • Kribbeln, Lähmungserscheinungen, Taubheitsgefühle

Häufige Symptome der Diskushernie der HWS sind:

  • Nackenschmerzen, ausstrahlend in den Arm
  • Minderung der Reflexe, Kribbeln, Taubheitsgefühle in den Armen, Händen, Fingern
  • verhärtete Muskulatur
  • Querschnittsyndrom bei entzündeten Nerven mit Auswirkung auf das Rückenmark

Wie diagnostiziert ein Arzt einen Bandscheibenvorfall?

Zur Diagnose eines Bandscheibenvorfalls greifen Ärzte gern auf MRI (Magnetic Resonance Imaging) zurück. Das MRI stellt das Ausmass der Diskushernie und die beeinträchtigten Nervenwurzeln bildlich dar. Auf einem Röntgenbild ist eine Diskushernie nicht zu erkennen. Zudem ist ein MRT (Kernspintomographie) ein beliebtes Schnittbildverfahren, um den Zustand der Bandscheiben und Nerven zu beurteilen. In seltenen Fällen setzt der Arzt eine Myelografie ein. Das invasive Verfahren mit dem Einspritzen von Kontrastmitteln in den Wirbelkanal ermöglicht es, Nervenwurzeln genau zu beurteilen. Die Computertomographie wird beim Verdacht auf eine Verkalkung oder Verknöcherung angewandt.

Was kann ich gegen einen Bandscheibenvorfall tun – wie erhalte ich meine Reflexe?

Bei den meisten Bandscheibenvorfällen genügt eine konservative Behandlung. Sie lindert Schmerzen und behebt eventuelle neurologische Ausfälle. Je nachdem, wie schwer die Symptome und Reibungen beim Bandscheibenvorfall sind, genügt eine Verlagerung der Körperpositionen. Bei einer Diskushernie in der LWS helfen in der Regel drei Tage Bettruhe in Böcklilagerung sowie entzündungs- und schmerzhemmende Medikamente. Zur Stärkung der Wirbelsäule verschreibt der Arzt zusätzlich Physiotherapie. Nach ein paar Wochen können sich über 90 Prozent der Patienten wieder beschwerdefrei bewegen.

Wann brauche ich einen Eingriff mit einem Operationsmikroskop?

Schlägt die konservative Behandlung nicht an, ist eine Operation oft unumgänglich. Meist wird der Bandscheibenvorfall über einen kleinen Zugang mikrochirurgisch entfernt. Am häufigsten erfolgen diese Operationen im Lendenwirbelbereich mit einem Operationsmikroskop. Der Vorteil der mikrochirurgischen Operationsmethode mit einem hochleistungsfähigen Operationsmikroskop ist, dass Gewebeschädigungen begrenzt sind. In der Regel kann der Patient nach einem Eingriff mit dem Operationsmikroskop nach etwa drei bis sechs Tagen das Spital verlassen. Nach weiteren drei Monaten sollte der Patient wieder normal belastbar sein.

Welche Risikofaktoren begünstigen Reibungen und eine Diskushernie?

Neben der genetischen Prädisposition und Verschleisserscheinungen mit fortschreitendem Alter gibt es zusätzliche Risikofaktoren für einen Bandscheibenvorfall. Dazu zählen:

  1. Übergewicht
  2. permanente Fehlhaltungen, wie beispielsweise zu langes Sitzen
  3. regelmässige Überlastungen durch das Heben schwerer Lasten
  4. Bewegungsmangel
  5. schwache Rückenmuskulatur

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